Karmapas Meditation zu Karma und Vergänglichkeit - 02.04.2020

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02.04.2020

Eine Meditation zu Karma und Vergänglichkeit von Thaye Dorje, Seine Heiligkeit der 17. Gyalwa Karmapa
 

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Sich das eigene Karma anzueignen, indem wir sagen: „Es ist dein eigenes Handeln“ ist einfach eine Art, über Karma zu sprechen.

Die Vorstellungen von Zeit, Selbst und Sprache, die wir bei den Worten „Es ist dein eigenes Handeln“ verwenden, spielen eine wichtige Rolle, wenn man Karma beschreibt. Tatsächlich haben wir mit den Werkzeugen, die wir besitzen, keine andere Möglichkeit, als es so zu beschreiben. Es ist so, als gäbe es ein „Ich“, das in der Vergangenheit etwas verursacht hat, das zur gegenwärtigen Erfahrung geführt hat – in gerader Linie. Aber das ist nur eine Art der Erklärung – nichts weiter.

Es ist auf relativer Ebene hilfreich, denn ich empfinde diese Erfahrung, die ich durchlebe, als so lebendig, und ich möchte fähig sein, sie zu verstehen. Daher ist diese Aussage nahezu die einzige Art, es in Worte zu fassen.

Wenn wir jedoch das Konzept von Zeit für einen Moment weglassen, bleibt nur der verursachende Aspekt von Karma übrig, in dem die Vergangenheit keine Rolle mehr spielt. Dadurch erkennen wir, dass, wenn wir unser Karma besitzen, die endlose Last der Zeit uns nicht mehr niederdrückt.

Als nächstes lassen wir das Konzept von „Ich“ beiseite, oder in diesem Fall „dein“ und „es ist“, dann bleibt von dieser Aussage nur mehr „eigenes Handeln“ übrig. Nachdem die beiden Faktoren von Subjekt und Objekt weg sind und das Konzept von „mein“ keinen Platz mehr findet, bleibt nur mehr „tun“ übrig.

Nach einer Weile wird aus „tun“ nur ein reiner Klang – „Tun!“, nichts weiter. Dadurch gibt es noch weniger Ballast – tatsächlich gibt es dann gar keinen mehr. Es gibt nicht einmal ein „hier“ oder „jetzt“, die beide zum Konzept von Zeit gehören.

Dennoch haben alle verwendeten Konzepte von Zeit, Selbst und alle sprachlichen Begriffe auf ihre eigene Weise eine Rolle gespielt. Sie haben keinerlei Wert für sich in Anspruch genommen und sind natürlicherweise wieder verschwunden, nachdem sie auf unsere Frage, wie wir das, was wir fühlen, verstehen können, eine Antwort vermittelt haben.

Seit der Zeit von Buddha Shakyamuni wurden alle Ausbildungsstätten oder Viharas nur mit dem einzigen Zweck und der einzigen Hoffnung gegründet, das Verständnis von Karma (das gleichbedeutend mit Veränderung ist) allen zugänglich zu machen.

Die Einrichtung dieser spirituellen Rahmenbedingungen hatte nie eine andere Aufgabe. Es ging nie darum, Karma oder Veränderung zu entfliehen. Die Natur der Erleuchtung oder Befreiung wurde einfach dafür dargelegt, uns zu inspirieren, Veränderung zu besitzen, Karma zu besitzen.

Das Erlangen von Nirvana ist niemals ein von Veränderung getrennter Zustand.

Erleuchtung ist das vollkommene Akzeptieren von Veränderung.

Praktiziert mit dieser Haltung, so gut ihr könnt.

Wenn es euch hilft, zu denken, dass ihr für alle praktiziert, dann macht genau das.

Aber es gibt keinen Grund, mit einem Gefühl von Ballast zu praktizieren.

Alles, was ihr tun müsst, ist einfach diese Mittel zu verwenden, um Veränderung zu akzeptieren.
 

www.karmapa.org
 

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